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Von alten Männern und fremden Häusern

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Von alten Männern und fremden Häusern Empty Von alten Männern und fremden Häusern

Beitrag  Ashaluna Di Sep 13, 2011 1:33 am

Gedankenverloren drehte sie das zerknitterte Stück Papier in ihren Händen, das auf höchst absonderliche Weise in ihren Besitz gekommen war.

Sie hatte Pharazon vom Turm abholen wollen, wusste sie doch, wie unzufrieden er dort in den letzten Wochen war. Sie hatte ihn mit einem Picknick am Strand überraschen wollen, hatte ihn aber wohl verpasst. Einen Moment lang hatte sie sich am Rand des grossen Brunnens vor dem Turm niedergelassen um zu überlegen, was sie nun unternehmen könnte, als dieser seltsame alte Mann auf sie zugestürmt kam.

Ein Verlassener, und er hatte seltsam vor sich hin gebrabbelt, verstehen konnte sie ihn jedenfalls nicht. Gehetzt wirkte er, krank sowieso und auch ein bisschen panisch. Aufdringlich nahe kam er ihr und hielt ihr eben jenes Papier unter ihre Nase, begleitet von dringlichen Worten und einem flehenden Blick. Je länger sie zögerte, desto lauter wurde er und schliesslich griff sie nach dem Papier, nur um ein grösseres Aufsehen zu vermeiden.

In dem Moment, in dem sie das Papier in Händen hielt, war der Alte davon gerannt. Sie war aufgesprungen, rief ihm hinterher, aber er beachtete sie gar nicht, rannte davon, als sei der Leibhaftige hinter ihm her und verschwand schliesslich aus ihrem Blickfeld..

Kurz wünschte sie sich, ihre neue Leibwache wäre schon bei ihr gewesen, um den Alten aufzuhalten. Aber es war eben nicht so und gerade noch hatte sie sich über ihren letzten Tag in Freiheit, wie sie es heimlich grinsend formulierte, gefreut. Man musste die Dinge nehmen wie sie kamen und nun war eben jenes Papier zu ihr gekommen.

Sie entfaltete es und betrachtete es erstaunt. Auf dem Papier war eine Skizze zu sehen, nein, eher ein Bauplan. Der Grundriss und ein paar Ansichten eines grossen Gebäudes. Der Plan war auch beschriftet. Kurze Notizen waren hier und dort zu sehen, leider in Schriftzeichen, die ihr völlig unbekannt waren. Sie faltete den Plan ratlos wieder zusammen, aber sie konnte nicht leugnen, das ihre Neugierde geweckt war.
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Beitrag  Ashaluna Fr Okt 07, 2011 12:31 am

Aus dem „Silbermonder Stadtanzeiger“:

(Seite 3, ganz unten rechts)

In der vergangenen Nacht wurden im Immersangwald nahe der Grenze zu den Geisterlanden die Überreste eines bisher nicht identifizierten Verlassenen gefunden. Der Tote trug einen anthrazitgrauen Anzug altertümlichen Schnittes, ein schwarzes Cape und einen Hut.

Die Verletzungen deuten auf einen Angriff eines wilden Tieres. Raubmord wird von den untersuchenden Stellen ausgeschlossen.

Der Magistrat bittet bei Reisen durch den Immersangwald um entsprechende Vorsichtsmassnahmen, so lange das Tier noch nicht erlegt wurde.
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Beitrag  Ashaluna Mo Nov 14, 2011 1:26 pm

Sie hatte die Bediensteten nach Hause geschickt und die letzten verbliebenen Gardisten von ihrem Eid entbunden. Nun schloss sie die Tür hinter sich und ging hinauf in ihr Zimmer.
Sie setzte sich auf einen Stuhl und sass einfach nur da.
Stille machte sich im Hause breit und bekam fast etwas sakrales. Jedes noch so leise Geräusch war falsch, wirkte fehl am Platz und hallte wie Kanonendonner durch die Räumlichkeiten.

Das Haus war leer und tot. Ihr Blick wanderte von dem Schreibtisch, an dem er so oft gesessen hatte zu ihrem Bett, ab und zu hinaus, aus dem Fenster, zu dem schwarzen Findling unter dem grossen Baum im Garten. Ein paar Tränen liefen über ihr Gesicht.

Drei Tage und drei Nächte sass sie so dort, reglos, stumm.

Am vierten Tag stand sie abrupt auf. Ihr Körper wehrte sich gegen die plötzliche Bewegung, doch sie stand einfach nur da und wartete, bis sich ihre Muskeln wieder entspannten. Kein Laut drang über ihre Lippen.

Sie ging die Treppe hinunter, langsam, aufmerksam, als müsse sie sich jede einzelne Bodendiele einprägen. Unten in der Halle schlich sich kurz ein wehmütiges Lächeln auf ihre Lippen. Einmal noch drehte sie sich im Kreis, dann verliess sie das Haus. Mit einer sehr bewusst wirkenden Geste zog sie die Tür hinter sich zu und atmete einmal tief durch.

Ihre Schritte lenkte sie Richtung Silbermond. Ihre Haltung war aufrecht, der Kopf hoch erhoben, sie schien beinahe über den Boden zu schweben, als wäre sie nicht ganz von dieser Welt. Ihr Blick war starr auf den Weg gerichtet, aber sie schien nichts um sich herum wahrzunehmen.

In Silbermond änderte sich ihr Verhalten. Flehend, mit letzter Hoffnung, sah sie sich um, suchend, dann schien sie zu resignieren. Noch einmal atmete sie tief durch, dann bewegte sie sich zielstrebig zum Königlichen Markt. Sie stieg die Treppen zur Archäologischen Akademie hinauf, betrat das Gebäude und blieb dort stumm stehen, bis man sich ihrer Präsenz bewusst wurde. Als der Blick des stellvertretenden Leiters der Abteilung für Altertumsforschung der südlichen Lande auf sie fiel, machte sie einen Schritt auf ihn zu und hob zum ersten mal seit Tagen ihre Stimme.

„Wir haben zu reden“.
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Beitrag  Ashaluna Fr Nov 18, 2011 1:23 am

Auf der Stirn des Angesprochenen bildete sich eine kleine Falte. Einen solchen Tonfall war er nicht gewohnt. Aufmerksam musterte er die Person in der Tür, wohl um abzuschätzen, ob er vielleicht lieber erst herausfinden sollte, mit wem er es zu tun hatte, bevor er sie verärgerte.

Die Mimik von Halandor glättete sich wieder, er setzte ein professionell-freundliches Lächeln auf. „Einen guten Tag wünsche ich. Darf ich fragen, worüber wir reden sollten?“

„Natürlich“. Asha machte ein paar Schritte zur Seite und zog ein gefaltetes Pergament aus ihrem Ärmel, das sie ihm wortlos reichte. Erstaunt nahm der Sin’dorei das Papier entgegen, entfaltete es und betrachtete es, erst nur flüchtig, dann sehr aufmerksam. Er hielt es gegen das Licht, fuhr mit dem Finger sacht über das Pergament, um es schliesslich sinken zu lassen und die Frau vor ihm ernst anzusehen. „Woher habt ihr dies?“

Asha lächelte kurz. Kein wirkliches Lächeln, eher ein verziehen ihrer Lippen, dann griff sie sacht und dennoch bestimmt nach dem Pergament um es wieder an sich zu nehmen. „Es wurde mir sozusagen...zugesteckt“.

„Zugesteckt? Könntet ihr dies etwas genauer ausführen?“ Asha deutete ein vages Nicken an. „Habt ihr denn einen Ort, an dem wir ungestörter reden können?“

Halandor nickte und führte die Dame einen kurzen Gang entlang, der in einem kleinen muffigen Büro endete. Dort stapelten sich Papiere und Akten zu unüberschaubaren Stapeln auf seinem Tisch. Mit einem entschuldigenden Lächeln räumte der Wissenschaftler einen Sessel frei und bot Asha einen Platz an.

Nachdem sie sich gesetzt hatte, legte sie konzentriert ihre Fingerspitzen aneinander und überlegte. „Also, das war so…..“

Sie berichtete ihm die Geschichte, wie der seltsame alte Mann ihr panisch dieses Papier zugesteckt hatte, erzählte von dem seltsamen Todesfall im Wald, bei welchem das Opfer wohl jener alte Mann gewesen war, liess auch nicht aus, das alle Spuren verwischt worden waren und das sie bereits wusste, dass jenes Papier wirklich alt war. Zum Schluss lehnte sie sich zurück und sah Halandor direkt an. „Nun stehe ich alleine da, ohne Schutz. Ich kann abwarten, was noch passieren wird..oder ich kann es aktiv herausfinden. Ich habe noch nie gerne gewartet. Also möchte ich, das die Akademie mir Leute gibt, die mit mir herausfinden, worum es hier geht“.
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