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Schatten der Vergangenheit

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Schatten der Vergangenheit Empty Schatten der Vergangenheit

Beitrag  Admin Mi Aug 03, 2011 8:30 am

Vor circa zwei Jahren……

„….ist die Angeklagte freizusprechen“.

Sein Kopf fuhr herum. Ungläubig starrte er in die Gesichter der Teilnehmer des Tribunals während seine Hände sich wie von selbst zu Fäusten ballten. „Aber sie ist …Ihr könnt sie doch nicht…..Sie hat…..“
Mit offenem Mund verfolgte er den Abzug der Richter während er seinen Kopf schüttelte als wolle er ihn von den eben gehörten Worten befreien. „Das kann nicht...das darf nicht sein“ murmelte er halblaut, mehr zu sich selbst, alle Verzweiflung der Welt in Stimme und Blick.

Rigidius Nachthauch, Offizier der Stadtwache und gelegentlicher Trinkkumpan des Erschütterten, legte diesem fest eine Hand auf die Schulter. „Lass es gut sein, Faheniel. Sie ist unschuldig“. Mit einer heftigen Bewegung wischte der Angesprochene die Hand von seiner Schulter. Mit vor Wut glitzernden Augen sah er den Redner an. „Ist sie nicht! Ich weiss es! Sie hat ihn auf dem Gewissen und ich werde….“. „Gar nichts wirst du“ unterbrach ihn Rigidius harsch. „Sie wurde fast zwei Wochen lang intensiv befragt und auch heute gab es keinen Anlass an ihrer Aussage zu zweifeln. Du verrennst dich da in Etwas. Hör auf mit solchen Anschuldigungen. Wenn sie nicht stimmen kann das auch nach hinten losgehen“. „Ihr ..habt ja alle keine Ahnung, ihr wisst nicht, das….“ Resigniert schüttelte er noch einmal seinen Kopf, wand sich ab und schlurfte Richtung Ausgang – ein gebrochener Mann. In der Tür blieb er noch einmal stehen und sah zurück. Selbst im dämmrigen Halbschatten des steinernen Portals konnte man das Feuer sehen, das wild in seinem Blick loderte. „Du wirst brennen, Hexe, verlass dich darauf. Brennen wirst du!“ Nur geflüstert krochen die Worte über seine Lippen, abermals schüttelte er seinen Kopf, dann zog er von dannen.



Sie hatte die Augen geschlossen und sass ganz still.
„….ist die Angeklagte freizusprechen“.
Sie atmete tiefer aus als je zuvor in ihrem Leben. Ihre Finger verknoteten sich um ihr Zittern zu verbergen. Eine zentnerschwere Last fiel von ihr. Langsam öffnete sie ihre Augen um sich zu vergewissern, dass das Tribunal wirklich abzog, dass das letzte Wort wirklich gesprochen war. Als der letzte der Richter das Gebäude verlassen hatte, sprang ihr Blick auf Faheniel über. Viel zu weit war sie von ihm entfernt, als dass sie seine Worte hätte verstehen können und trotzdem war sie sich sicher, jede einzelne Silbe laut und deutlich zu hören.

Eine Hand streckte sich ihr entgegen. „Kommt, Lady Nebelmond. Ihr seid frei, ihr könnt gehen“. Die Sin’dorei sah auf in das Gesicht des Gerichtsdieners... Mit einem zaghaften Lächeln ergriff sie dessen Hand und liess sich aufhelfen. Der ältere Mann zeigte ein väterliches Lächeln, drückte die Hände der Elfe noch einmal aufmunternd und zog sich dann selbst zurück in seinen wohlverdienten Feierabend.

Die Sin’dorei klemmte sich den Stock, den sie nutzen musste, unter den Arm und ordnete ihre Robe. Eigentlich war dies vollkommen überflüssig, aber sie war ratlos, was ihre Zukunft betraf. Sie war frei und natürlich unendlich erleichtert, aber was nun? Das Gesicht ihrer Mutter hatte sie umsonst in der Menge gesucht. Nicht, das sie mit ihrem Besuch gerechnet hätte, aber bekanntlich starb die Hoffnung zuletzt. Nun war sie tot. Zu ihrer …Familie...jedenfalls würde sie nicht flüchten können. Zurück auf die Farm? Faheniels Blick hatte Bände gesprochen. Zu ihrem Liebsten? Auch der war heute nicht erschienen, was sie allerdings nicht weiter verwundert hatte, war er doch schon vor Tagen einfach verschwunden, als die Lage auch für ihn hätte brenzlig werden können.

Sie stützte sich auf ihren Stock und humpelte Richtung Ausgang. Jeder Schritt schmerzte und erinnerte sie an das Geschehene. Fest presste sie ihre Lippen aufeinander auf das kein Ton über selbige käme. Mittlerweile war sie daran gewöhnt, Schmerz nicht mehr zu zeigen. Die Befragungen der letzten Wochen hatten es sie gelehrt. Es waren weniger die körperlichen Schmerzen gewesen, die sie so gequält hatten. Die seelischen Schäden waren viel schlimmer. Bewusst hatte man sie zermürbt um sie dazu zu bringen, sich in Widersprüche zu verheddern, gnadenlos hatte man in ihrem Kopf herumgewühlt, um Beweise zu finden, hatte ihre intimsten Geheimnisse ans Licht geholt und vor aller Augen und Ohren ausgebreitet.

Allein dafür und für das süffisante Grinsen dieser Blutritter hätte sie töten können. Sie hatte sie anschreien wollen, bespucken und beschimpfen, aber sie hatte, wie man es sie von Kindesbeinen an gelehrt hatte, stumm ihre Haltung bewahrt, den Kopf stolz erhoben. Und so stand sie nun in der Tür des Gerichtsgebäudes und so sollte sie noch lange dort stehen.


Einige Zeit davor……

Er war kein geübter Waldläufer, schon gar kein Schattenläufer, dennoch versuchte er so lautlos wie möglich durch das dichte Gestrüpp des Unterholzes zu gelangen. Er ignorierte Dornen, die sich schmerzhaft durch den feinen dünnen Stoff seines Hemdes bohrten, Himbeerranken peitschten seine Waden und die Beeren des Lachvogelbaumes färbten seine Hände rot wenn er die filigranen Äste beiseite bog.

Ein leises Kichern, sanftes Plätschern liess ihn innehalten. Scheinbar war er fast am Ziel.
Vorsichtig sank er auf seine Knie und bog die Zweige beiseite, die ihm die Sicht versperrten.
Vor ihm lag ein idyllischer Teich voller Seerosen, umrandet von Weiden, deren Äste so tief hinunter ragten, dass sie die Szenerie wie mit Vorhängen verhüllten. Am anderen Ende zog ein Wildentenpärchen seine Kreise, Vögel bejubelten voller Inbrunst die Sonne und tausende von Insekten versuchten sich gegenseitig mit ihren Konzerten zu übertreffen. Alles war so schön und friedlich…doch etwas gab ihm einen Stich ins Herz.

Direkt vor ihm, fast in Reichweite planschte unbekümmert ein junges Paar im Wasser. Das die beiden sich mehr als nur gut kannten, war nicht nur an den heissen Küssen ersichtlich, die sie immer wieder teilten. Die junge Frau hatte ihre Schenkel um die Hüften und ihre Arme um die Schultern des Elfen gelegt, den sie immer wieder verliebt ansah.
Der Sin’dorei im Unterholz musste zweimal hinsehen um seine Frau in der Elfe zu erkennen. Kurz bedauerte er, sie nicht öfter unbekleidet gesehen zu haben, bis ihm die Situation wieder ins Bewusstsein kam. Sie war wunderschön, das musste er gestehen. Aber letztendlich war sie eine verwöhnte Göre, die ihm keinerlei Nutzen gebracht hatte. Auch für seine geliebten Schreiter hatte sie sich kein bisschen interessiert und nun ...nun trat sie noch seinen Ruf und seinen guten Namen in den Dreck. „Du darfst mich nie wieder so lange alleine lassen“ flüsterte die Elfe. „Ich habe dich so sehr vermisst“. „Dann sollten wir etwas dafür tun, das ich dir diesmal etwas länger im Gedächtnis bleibe“ flüsterte der Elf frech grinsend zurück. Vorsichtig trug er die junge Frau in seinen Armen zum Ufer und liess sie sanft in den Sand gleiten. Als er sich küssend über sie beugte, konnte der Mann im Gebüsch nicht anders, als sein Versteck aufzugeben.

„Also stimmt es, was das Gesinde tuschelt!“ Mit diesen Worten trat er zwischen den Zweigen hervor.
Erschrocken fuhren die beiden hoch.
„Ich wollte es nicht wahr haben. Ich tat es als Gerede ab, aber was tust Du, du ….Flittchen! Das du dich nicht schämst!“ Der Elf machte ein paar Schritte auf die beiden zu. Es sah aus, als wolle er auf sie losgehen, dann jedoch blieb er stehen und schien sich zu besinnen.
„Es lohnt nicht. Aber eines sage ich dir….unter meinem Dach wirst du nicht länger herumhuren. Ich jage dich davon und es ist mir vollkommen egal, was aus dir wird. Ich hätte schon stutzig werden sollen als dich keiner aus deinen Kreisen haben wollte. Das wirst du mir büssen! In der Gosse sollst du enden, wo du hingehörst!“
Aufgebracht gestikulierte der Sin’dorei mit den Händen, dann wand er sich ab und verschwand wieder im Dickicht des Waldes. Mit schmalen Augen sah die junge Elfe dem Mann hinterher, dann wanderte ihr Blick zu ihrem Partner, der schon begonnen hatte, sich anzukleiden. „Passiert, eh? “ nuschelte der. „Eh, ich muss sowieso weg. Wir sehen uns bald wieder, Schätzchen“.


Zwei Tage später……

Der Nachthimmel glühte. Die Flammen loderten gen Himmel und Funken stoben wie kleine Feuerräder durch die Dunkelheit. Wo immer sie auf trockenes Holz trafen, breitete sich das Feuer weiter aus. Durch das geschlossene Tor des Stalles quoll weisser, in den Augen beissender Qualm. Die Schreie der Falkenschreiter, die in Todesangst versuchten, aus den Stallungen zu kommen, hallten durch die Nacht und liessen einem das Blut in den Adern gefrieren. Fast alle Bewohner des Anwesens waren mittlerweile vor dem brennenden Gebäude versammelt, als ein weiterer Schrei durch die Nacht gellte:
„Neiiiiiiin, wo ist er? Sagt, das es nicht wahr ist!“ Die junge Elfe kämpfte sich durch die Menge, rücksichtslos Körper beiseite schiebend, bis sie ganz vorne am Tor stand.
„Tilon! Tilon, mein geliebter Gemahl, hörst du mich?“ Ihre Finger krallten sich in das Holz der Tür bis ihre Nägel brachen, Splitter bohrten sich in ihre Hände und jemand versuchte sie von dort wegzuziehen. Kämpfend wand sie sich aus diesem Griff. „Ich kann doch nicht weg!“ schluchzte sie mit bebender Stimme. „Wir müssen ihn retten. So öffnet doch das Tor!“ Und wieder begann sie den Kampf mit dem Holz. „Es ist zwecklos. Durch die Hitze hat sich das Holz verzogen. Das Tor ist nicht zu öffnen. Wir versuchen hinten einen Durchbruch zu machen“. Kurz hielt die junge Frau inne und sah den Sprecher aufmerksam an. „Aber wer weiss, wie lange das dauert. Tut doch etwas!“ Ausser sich vor Sorge sank sie vor dem Tor auf ihre Knie. „Mylady, kommt hier weg. Hier ist es zu gefährlich für euch. Das Gebäude kann jederzeit einstürzen“. Doch die Sin’dorei liess sich nicht dazu bewegen, sich von der Stelle zu rühren. Sie raufte sich die Haare, presste ihre Stirn auf den Boden und flehte ihren Gatten an, durchzuhalten.
Ein lautes Krachen liess alle Blicke nach oben schnellen. Wie wütende Kometen stürzten brennende Holzteile, die sich aus der Scheunenwand gelöst hatten, von oben auf die Umstehenden. Panik brach aus, Schreie hallten durch die Nacht. Die Menge wogte von links nach rechts, je nachdem, wo die Holzbalken auf den Boden prallten. Hände griffen nach der jungen Frau, wollten sie trotz Gegenwehr wegzerren, doch zu spät…..das Wehklagen der Sin’dorei änderte sich, ging in laute Schmerzensschreie über. Mehr Männer eilten herbei um das brennende Holz von ihr zu heben. Ein weiterer Blick von ihr wanderte zu dem Gebäude. „Nicht mich...ihr müsst ihn retten“ flehte sie schwach, dann sank sie vollends zu Boden.
Hinter ihr stürzte die Scheune nun Stück für Stück in sich zusammen, Falkenschreiter bahnten sich tretend und hackend einen Weg ins Freie, Qualm, Staub und Asche verdeckten fast völlig die Sicht.
Irgendwann trat jemand unsicher vor sie. „Mylady, ihr müsst nun stark sein. Euer Mann ..er hat es nicht geschafft. Es tut mir leid“. Tränen schossen ihr in die Augen. „Neiiiiiin!“ Sie hämmerte mit den Fäusten auf den Boden und hörte nicht mehr auf zu schluchzen. „Einen Arzt für die Herrin, schnell!“
Für einen kurzen Moment war sie alleine. Während die Menge noch darüber tuschelte, wie selbstlos sich die junge Elfe in die Gefahr gestürzt hatte um ihren Gemahl zu retten und dabei selbst schwer verletzt worden war, huschte ein triumphierendes Lächeln über ihr Gesicht. Ganz kurz nur. Dann schossen ihr wieder Tränen in die Augen und als der Arzt eintraf, war sie ausser sich vor Schmerz und Kummer.


Einige Stunden nach der Verhandlung…..

Sie schob die Tür auf, sah sich einmal um und wand sich dann nach links, wo ihre Zimmer lagen. Am anderen Ende des Ganges öffnete sich eine Tür. Faheniel trat heraus und starrte die Elfe wütend an. „Was suchst du denn hier?“ fauchte er.
Sie stellte sich so aufrecht hin, wie es ihr mit diesem Stock möglich war, den Kopf hoch erhoben und mit einem Lächeln auf den Lippen, das so freundlich wie nichtssagend war.
„Mein Erbe antreten. Was dachtest du denn?“
Mit diesen Worten liess sie ihren Schwager stehen und schloss hinter sich die Tür.

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Schatten der Vergangenheit Empty Re: Schatten der Vergangenheit

Beitrag  Admin Mi Aug 03, 2011 8:51 am

Vor ein paar Wochen…..

Die Welt drehte sich um sie. Ein Zustand, den sie normalerweise sehr genoss. Allerdings wesentlich weniger wenn er verbunden mit Schwindel und Übelkeit kam, wie sie nun feststellen musste.
Ihre Finger krallten sich ins Gras während sie ihre Augen schloss und sich konzentrierte.
Was für ein unangenehmer Ort für eine Unpässlichkeit. War sie unpässlich? So sagte man doch? Sehr leicht schüttelte sie ihren Kopf. Die Welt neigte zu Untertreibungen. Sie fühlte sich sterbenselend. Was war nur geschehen?
Sie öffnete ihre Augen wieder und registrierte, dass sie für diesen Moment in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt war. Wieso jetzt? Warum nicht, wenn sie strahlend in die Welt blickte und vor Esprit sprühte? Warum nun, wo sie das Gefühl hatte, mit dem weissen Linnen der Tischdecken konkurrieren zu können?

Sie setzte ein gekünsteltes Lächeln auf und verlagerte ihr Gewicht auf die Handballen, denn ihre Finger begannen zu schmerzen. Ihr Magen verkrampfte sich, ihr Blick wurde immer unschärfer. Selbst ihre Zunge schien abzusterben.

So gut es ging, fixierte sie ihr Glas. Sie hatte doch lediglich zwei, vielleicht drei Schlucke getrunken. War der Wein schuld?

Langsam bekam sie Panik. Sie musste weg hier. Egal, was noch passieren würde…diesen Anblick würde sie denen hier nicht gönnen. Sie hob ihre Hand – wer nur hatte die Gewichte an ihrem Ärmel befestigt? – und liess sie schwer auf Iterniels Schulter fallen. Entschuldigend lächelte sie und zog sich hoch. Sie hoffte, nicht allzu sehr zu taumeln während sie sich reichlich etikettelos von den Versammelten verabschiedete.

Dankbar stützte sie sich auf Yelenna. Was konnte eigentlich wirklich passieren? Sie hatte doch ihre eigene Ärztin dabei.
Jemand sprach auf sie ein. Sie musste ihre Augen ein paar Mal zusammenkneifen, ehe ihr Blick klar genug wurde um ihn erkennen zu können: Bakchos. Ob sie Hilfe brauche?

Sie war sich nicht ganz klar darüber. Brauchte sie? Brauchte sie nicht?
Ihr Körper nahm ihr die Antwort ab. Mit letzter Kraft – sie vermochte unmöglich zu sagen, woher sie die nahm – stürzte sie auf einen Busch zu und gab alles wieder von sich, was sie ihm Laufe des Tages zu sich genommen hatte.

Jetzt würde alles besser, ganz bestimmt. Wenn erst mal alles draussen war, konnte es nur noch bergauf gehen. Zitternd erhob sie sich. Wieder stand Bakchos vor ihr. Ob sie alleine laufen können?

Laufen? Diese anstrengende Sache, bei der man einen Fuss vor den anderen..? Sie kam zu keiner Antwort mehr. Wortlos sank sie in Bakchos Arme und verlor ihr Bewusstsein.



Am nächsten Tag…..

Sie hatte sie alle belogen, hatte Besserung geheuchelt, ob der besorgten Blicke. Natürlich wäre es besser, wenn sie sich auskurieren würde, wovon auch immer. Niemand vermochte zu sagen, was diesen Anfall herbeigeführt hatte. Ein nervöser Magen war die offizielle Diagnose, wobei sie sich selbst nicht so sicher war, ob die Ärztin sich sicher war. Nur Dank des wirklich widerlichen Tees von Yelenna hielt ihr Magen Ruhe.

Der Markt würde bei Tarrens Mühle stattfinden. Ein Besuch dort setzte eine anstrengende Reise voraus. Zu anstrengend für ihren Zustand, wie der Fürst meinte. Also würde ihr Zustand sich bessern…ob er es nun wirklich tat oder nicht. Sie lächelte und bewegte sich so wenig wie möglich, um niemanden merken zu lassen, wie sehr sie mit dem Schwindel in des Wortes doppelter Bedeutung zu kämpfen hatte.

Schliesslich hatte sie sich durchgesetzt und war reisefertig. Ein Portal würde die Reise abkürzen und erleichtern. Zu gerne hätte sie sich selbst diese Strapazen erspart, aber sie hatte diese Verabredung. Iterniel wollte dort sein und ihr endlich wieder mal eine Lektion geben. Sie dürstete förmlich danach, so sehr vermisste sie seinen Unterricht. Und wie sollte sie jemals besser werden wenn sie keine Unterstützung bekam?

Im Hügelland regnete es. Ein Wetterphänomen, das die Elfe bisher nur vom Hörensagen kannte. Kurz liess sie das ihre Krankheit vergessen. Sie legte den Kopf in den Nacken und tanzte lachend. Wie konnten die anderen nur so trübselig blicken? Das war doch wunderbar!

Nachdem sie ordentlich durchnässt war, begann sie sich auf dem Markt umzusehen, aber von Iterniel keine Spur. Zudem ging es ihr von Minute zu Minute schlechter. Ob die Idee, auf diese Reise zu bestehen wirklich so gut gewesen war? Noch konnte sie es überspielen, doch ihr Lächeln wurde verkrampfter, ihre Knie begannen, zu zittern. Während sie noch mit Yelenna diskutierte, ob sie nun weiter nach Iterniel suchen sollten oder vielleicht noch etwas bummeln und dann heimkehren, war es dann soweit:

Ihr Blickfeld verengte sich, jeder Muskel in ihrem Körper schien sich zu verkrampfen, die Personen um sie herum drehten sich in irrwitziger Geschwindigkeit. Sie vermochte nicht mehr zu sagen ob sie stand oder lag oder wo sie war. Sie kämpfte um Luft, kämpfte um ihr Leben. Sie bekam nicht mehr mit, wie sie umgelagert wurde, und sich ihre Begleiter hektisch berieten, was zu tun sei. Sie bekam nicht mehr mit, wie sich Schaulustige dazu gesellten. Sie war völlig auf ihre Atmung konzentriert. Jedes Luftholen war mit unsäglichen Schmerzen verbunden aber sie wusste, wenn sie dem Schmerz nun nachgab, würde sie ihren Kampf verlieren.

Dann ein anderer Schmerz. Kurz darauf fiel ihr das Atmen wieder leichter, doch nun schien ihr Herz explodieren zu wollen, so raste es. Sie wollte aufstehen, laufen, sich bewegen…und konnte doch nicht. Es war so unendlich quälend und dann war sie zu erschöpft um noch einen einzigen Gedanken zu fassen.

Dunkel. Stille. Leere.

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Schatten der Vergangenheit Empty Re: Schatten der Vergangenheit

Beitrag  Admin Mi Aug 03, 2011 8:51 am

Heute

Mit dumpfem Knarren fällt die schwere Eichentür langsam zu und genauso langsam schwindet damit der kleine Lichtkegel, der für kurze Zeit herein schien und die jahrhundertealten Stäubchen in der Luft in des Wortes wahrster Bedeutung in helle Aufregung versetzte. Nun beleuchten nur noch flackernde Fackeln den langen schmalen Gang der in schwarzer Finsternis zu enden scheint. Die Mauern bestehen aus rauem Fels, der Boden ist festgetretener Lehm. Kein Laut dringt herein – und gewiss auch keiner hinaus.

Ein leichtes Prickeln auf der Haut verrät die vielen Schutzzauber die hier aktiv sind.
Langsam schreitet sie den Gang entlang, in Gedanken versunken.

Beide hatten sie ihr Leben verpfuscht, hatten es als selbstverständlich genommen, dass sie ihnen alles opferte – nicht nur Titel und Ansehen, nein, auch ihre Wünsche, ihre Träume, ihr Glück. Fast hatte sie sich damit abgefunden, ihre eigene kleine Flucht gefunden, wie sie dachte. Was für ein Irrtum! Auch das hatten sie ihr zerstört. Sie hatte geschwiegen, wie sie meistens schwieg, aber tief in ihrem Inneren hatte sie sich selbst einen Schwur geleistet. Sie würden dafür bezahlen.

Einer war lange tot.
Was mit dem anderen geschehen sollte, darüber war sie lange Zeit unschlüssig. Doch dann tat er den ersten Schritt, heuerte einen Attentäter an, der sie vergiften sollte. Niemals hätte sie damit gerechnet, weshalb er fast Erfolg gehabt hätte.
Fast.Und so arbeitete sie einen Plan aus, studierte Tage, Wochen die Möglichkeiten und Gefahren. Dann sass er in ihrer Falle. Und heute würde sie ihm ihren Plan erklären.

Voller Vorfreude verziehen sich ihre Lippen zu einem Schmunzeln. Sie bleibt stehen, eine knappe Geste und eine kleine Tür schwingt auf.

Der Raum dahinter ist eine Zelle, karg, dunkel, feucht. An der Wand ist ein Elf in einer unbequem knienden Position angekettet.

Der geneigte Leser vermag nun folgendem Gespräch zu lauschen:

Ashaluna: Bal'a dash, mein Lieber

Faheniel: *der Elf kniet immer noch in derselben unbequemen Haltung an der Wand und scheint nur halb wach zu sein, hebt dann leicht den Kopf als er die Worte hört. Ein Stück vor ihm wurde, als Sitzgelegenheit für Ashaluna ein kleiner Diwan bereit gestellt,
sollte sie nicht dauerhaft stehen wollen. Sollte er zu nah oder zu weit weg stehen dürfte er leicht mit einem Schwebezauber bewegt werden können*

Asha macht es sich auf dem Diwan bequem, streckt sich genüsslich und beobachtet Faheniel erst mal eine Weile schweigend.

Faheniel: "ächzt angestrengt" Was willst du von mir?
Ashaluna: Sie haben endlich deine Leiche gefunden. Hat ja lang genug gedauert
Faheniel: "runzelt die Stirn" Und ich dachte ich würde den Verstand verlieren. Ich sitz hier in dieser Zelle…
Ashaluna: Das weisst du und das weiss ich ...aber der Rest der Welt ......*hebt bedauernd die Schultern*
Faheniel: Du glaubst doch nicht das meine Freunde dies abnehmen?
Ashaluna: Man hat dein Schreiben gefunden...das du deinem Freund folgen wolltest.....zum Kreuzzug in die Pestländer. Oh, und welche Freunde ? *schmunzelnd*
Faheniel: Wie bitte?
Faheniel: "runzelt verwirrt die Stirn"
Ashaluna: viele hattest du ja nie
Ashaluna: und irgendwer musste ja die Leiche spielen, nicht wahr?
Faheniel: Was zum... du hast sie…

Asha fährt sich prüfend durchs Haar um zu sehen ob die Frisur noch sitzt.

Ashaluna: Hm? *beiläufig*
Faheniel: Wo sind sie?!
Ashaluna: Ich weiss es nicht
Faheniel: Was soll das heissen! Was hast du mit ihnen gemacht?!
Ashaluna: Ich? Nichts!
Faheniel: Lüge!
Ashaluna: Aber ich fand es ausgesprochen unfair von dir, dich einfach dem Kreuzzug anzuschliessen und mich mit der Farm alleine zu lassen. Wie ich hörte, hast du dich sogar in Lichtmagie ausbilden lassen
Faheniel: Anschließen? Es war lediglich eine Reise…
Faheniel: Wer hat dir das gesagt?
Ashaluna: Oh, das war........hab ich vergessen
Faheniel: Du glaubst doch nicht das du mich ewig hier unten festhalten kannst oder?
Faheniel: Das dir jemand diesen Tod abnimmt…
Ashaluna: Ewig ist so ein relativer Begriff

Asha zieht ein Armband aus einer kleinen Tasche an ihrem Gürtel...offensichtlich Faheniels Armband

Ashaluna: Sie haben mir mit der Nachricht deines Todes sogar deinen Schmuck gesandt...sehr vorbildlich. Ich hätte gewettet, sie kassieren ihn ein
Faheniel: "seine Augen verengen sich einen Moment, dann kann man jedoch langsam auch einen Hauch Unruhe in ihnen erkennen"
Faheniel: Damit kommst du nicht durch.
Ashaluna: warum sollte ich nicht?
Faheniel: Instinkt? Gefühl? Du kannst nie und nimmer alle erwischt haben. Dazu hast du gar nicht die Mittel!
Ashaluna: Nein, vielleicht nicht......aber warum sollten sie an deinem Tod zweifeln?
Asha zuckt mit den Schultern.."und der Instinkt sollte ...wohin führen?"
Faheniel: Zu dir. Die Vier wissen dass du mich hasst.

Asha lacht amüsiert auf

Ashaluna: Danke
Faheniel: Wofür? "verwirrt"
Ashaluna: Vier .....
Ashaluna: die Vier werden nicht mehr nachforschen
Faheniel: Und? Selbst wenn du inzwischen Magie beherrschst sind sie dir in der Gruppe alle Mal gewachsen…
Faheniel: Woher willst du das wissen?
Asha schmunzelt
Ashaluna: sie haben...wie sagt man...die weltlichen Dinge hinter sich gelassen
Faheniel: "seine Augen weiten sich etwas und glühen dabei erschrocken auf"
Ashaluna: dachtest du wirklich, dass ich so etwas stümperhaft angehe?
Faheniel: "der Elf scheint nun geschäftig nachzudenken, seine Augen huschen zur Zellentür und im Raum herum" Es... wird dennoch welche geben.. die dir nicht glauben…
Ashaluna: Niemand wird dich vermissen, niemand wird nach dir suchen...vielleicht trauert dir jemand hinterher, aber wen kümmert das ? Und wieso sollte man mir nicht glauben?
Ashaluna: Ich habe gar nichts behauptet. Der Argentumkreuzzug hat dich für tot erklärt
Ashaluna: Und du wirst doch nicht behaupten wollen, das die lügen? *kichert vergnügt*
Faheniel: Was weisst du schon über den Kreuzzug. Du kennst doch deren Werte und Vorgehen gar nicht. Du hälst sie vermutlich alle für noble Engel.
Faheniel: Doch es gibt im Licht auch den Weg der Vergeltung.
Faheniel: "seine Stirn runzelt sich erneut"
Ashaluna: Ich halte sie mit Sicherheit nicht für Engel *erheitert* ...aber warum sollten sie etwas vergelten? Es gibt für sie ja nichts zu vergelten...jedenfalls nicht, soweit es mich betrifft
Faheniel: Sollte ich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht in Herdweiler angekommen sein weiss mein Lehrer ganz genau dass etwas nicht stimmt.
Ashaluna: Du hast es noch nicht verstanden, hm? Dein Lehrer weiss, das du tot bist, Faheniel...tot!...Tot, tot , tot...er wartet nicht mehr auf dich.
Faheniel: Du glaubst er zweifelt nicht daran dass ich in den Pestländern nicht allein bis zum ersten Turm des Kreuzzugs gekommen wäre?
"Faheniel macht durchaus den Eindruck dass dies auch eine Verzweiflungstat sein könnte und er sich mit einem gar nicht wirklich existenten Lehrer lediglich selbst Mut und Hoffnung zu sprechen will"
Ashaluna: Immerhin hättest du es ja fast geschafft...wenn da nicht dieser fiese und gemeine Hinterhalt der Geissel gewesen wäre, in den du geraten bist

Faheniel beisst die Zähne zusammen

Faheniel: Damit wirst du nicht durchkommen.. du Hexe.. "ächzt"
Ashaluna: Bin ich doch schon. Du wurdest schon verbrannt. Du hattest wohl angefangen zu ...riechen. Und schön ausgesehen hast du auch nicht
Faheniel: Halt den Mund! Ich will nichts davon hören!
Ashaluna: Es war leider eine sehr schlichte Zeremonie…nur du und der Totengräber, der die Fackel warf...der Rest war zu beschäftigt
Faheniel: "schließt die Augen und versucht durch das was er gelernt hat Ruhe zu finden, sich zu entspannen und zu meditieren, man sieht ihm die Anstrengung aber durchaus an"
Faheniel: "antwortet nicht und versucht die Worte zu ignorieren"
Ashaluna: Lass doch. Ich hörte, es hat dich schon angestrengt als du noch fit warst
Faheniel: Es kommt nur auf das Ziel an.
Faheniel: Ich hoffe deine Seele freut sich auf ihren Platz im tiefen Nether.
Ashaluna: Vorerst erfreut sie sich an ganz anderen Dingen
Ashaluna: zum Beispiel am alleinigen Besitz einer gutgehenden Schreiterzucht und einem Titel
Faheniel: "drückt die Augen fester zusammen, scheint sich aber kaum beruhigen zu können"
Faheniel: Dann hast du ja alles was du wolltest... also bring es endlich zu Ende..
Ashaluna: Du möchtest sterben?
Faheniel: Immer noch besser als das hier. Und ich hörte davon dss Seelen in diese Welt zurück gelangen können.

Asha lacht erheitert

Ashaluna: Diesen Gefallen werde ich dir noch lange nicht tun
Faheniel: Wa..? Du.. nein, dass wagst du nicht.
Ashaluna: Nein? *betrachte schmunzelnd ihre Fingernägel*
Ashaluna: Wer sollte mich daran hindern?
Faheniel: "schüttelt nur den Kopf, dieses Wissen und diese Gedanken versuchend aus seinem Kopf zu bekommen, setzt wieder zu einem Versuch zu meditieren an"
Ashaluna: Wie geht es deiner Schulter?
Faheniel: "antwortet nicht sondern versucht weiter sich zu entspannen"
Asha lacht und wirft spielerisch einen kleinen Feuerball auf seine Schulter
Faheniel: "äußerlich ist durchaus zu erkennen dass diese Informationen und Worte dem Elfen deutlich mitnehmen"
Faheniel: "seine Augen weiten sich und er schreit laut und dringend vor Schmerz auf, sackt dann noch etwas in den Ketten zusammen und verzieht ächzend vor Schmerz das Gesicht. Das dürfte Beweis genug sein das die Schulter extrem empfindlich und überhaupt nicht heil ist"
Ashaluna: Hör mir gefälligst zu wenn ich mir dir rede!
Faheniel: "hängt an den Ketten und zittert kurz, in seinen Augen und Gesicht sind Leid und Qual deutlich zu erkennen. Der restliche Körper ist entsprechend mitgenommen, jedoch nur die Schulter sieht nun wieder wirklich übel aus"
Ashaluna: Du siehst gut aus

Ashas Augen glitzern kalt

Ashaluna: So sehe ich dich wirklich gerne
Faheniel: "ächzt gequält, mit der Konzentrations - und Meditationsfähigkeit scheint es zumindest für den Moment dahin"
Ashaluna: Ich denke, ich lasse dich die Nachrichten erst mal verdauen...bevor wir weiter Spass miteinander haben
Faheniel: "in den Augen glitzert kurz so etwas wie Furcht auf, dann ächzt der Elf in den Ketten schmerzerfüllt"
Asha erhebt sich und tritt vor Faheniel. "Leb wohl, mein Lieber. Auf bald."
Faheniel: "Faheniels Gedanken scheinen diesmal auch ohne Alptraumzauber in einem Strudel des Grauens zu versinken"

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